Ob Teilkasko oder Vollkasko: Auch jeder Volvo muss ausreichend versichert sein. Foto: Volvo
Ob Teilkasko oder Vollkasko: Auch jeder Volvo muss ausreichend versichert sein. Foto: Volvo

Teilkasko vs. Vollkasko: Wann ist was sinnvoller?

Wer sich einen Neuwagen leistet, greift zumeist automatisch zur Vollkasko-Versicherung. Handelt es sich hingegen um einen Gebrauchtwagen, ist die Entscheidung für oder gegen eine Kasko-Versicherung oft schon nicht mehr so einfach. Und wenn diese positiv ausfällt, bis wann lohnt sich dann die Vollkasko und wann ist eher die Teilkasko-Versicherung sinnvoll? Es ist ein Thema, welches die Geister scheidet.

Schließlich möchte niemand viel Geld in eine Versicherungspolice stecken, die im Fall der Fälle den Schaden nicht abdeckt oder welche er schlichtweg niemals benötigt. Andersherum wäre es ein Verlust von vielen tausend Euro, bei einem Unfall beispielsweise einen Totalschaden einzufahren – und dieses Auto nicht ausreichend versichert zu haben.

Natürlich gibt es stets Verfechter der einen oder anderen Seite. Manche Menschen halten Versicherungen prinzipiell für überflüssig. Sie müssen dennoch mindestens eine Kfz-Haftpflichtversicherung abschließen, denn wie der Name bereits aussagt, ist diese für alle Fahrzeugführer Pflicht. Wie viel diese kostet, hängt von verschiedenen Faktoren wie der Selbstbeteiligung, der Deckungssumme sowie der Schadensfreiheitsklasse ab.

Ob zusätzlich eine Kasko-Versicherung sinnvoll ist, muss jedoch jeder Fahrzeughalter selbst entscheiden. Auch hier gibt es große Unterschiede bei den Kosten, welche beispielsweise vom Modell und der Marke des Wagens abhängen, vom Alters des Fahrers, seiner SF-Klasse oder dem Versicherungsumfang und der gewählten Selbstbeteiligung. Diese Flexibilität ermöglicht eine passgenaue Versicherung für jeden Kfz-Besitzer sowie Geldbeutel – stellt viele Menschen aber auch vor die Qual der Wahl: Welche Versicherung ist sinnvoll, in welchem Umfang und für wie lange?

Die „richtige“ oder „einmalige“ Entscheidung gibt es nicht

Das eine „Richtig“ oder „Falsch“ als Antwort auf diese Fragen gibt es leider nicht. Stattdessen sollte jeder in regelmäßigen Abständen den Status Quo überprüfen und eventuell eine neue Entscheidung treffen. Während also für den Neuwagen eine Vollkasko-Versicherung abgeschlossen wurde, sollte diese nach einigen Jahren in eine Teilkasko-Police umgewandelt werden.

Eventuell ist es dann auch sinnvoll, die Selbstbeteiligung zu erhöhen oder plötzlich ist der jüngste Fahrer älter als 25 Jahre und so kann die entsprechende Zusatzklausel für jüngere Fahrzeugführer – welche die Kosten für die Police erhöht – herausgenommen werden. Demnach ist es wichtig, hinsichtlich der Versicherungsverträge am Ball zu bleiben.

Sinnvoll ist es zudem, jeden Herbst Kfz-Versicherungen bei Verivox zu vergleichen. Denn bis zum Stichtag am 30. November können die Versicherungspolicen auf das Jahresende gekündigt werden. Dies eröffnet die Möglichkeit, zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln und somit Geld in Höhe von dreistelligen Beträgen zu sparen.  Hat das Auto ein gewisses Alter überschritten, ist in der Regel weder Voll- noch Teilkasko sinnvoll, sodass die betreffenden Verträge rechtzeitig aufgelöst werden sollten. Aber wann ist dieser Zeitpunkt gekommen?

Kfz-Haftpflichtversicherung ist für alte PKW meist ausreichend

Wie bereits erwähnt, ist die Haftpflichtversicherung für alle Fahrzeugführer in Deutschland Pflicht. Empfohlen wird für die Kfz-Haftpflichtversicherung eine Versicherungssumme von 100 Millionen Euro oder mehr. Ansonsten muss der Unfallverursacher im Fall der Fälle aus eigener Tasche bezahlen und das bedeutet bei solchen Beträgen in der Regel die unvermeidliche Privatinsolvenz. Die Kfz-Haftpflicht deckt sämtliche Schäden an anderen Menschen sowie Fahrzeugen ab, welche durch den Fahrer verursacht wurden.

Das bedeutet allerdings auch: Eigene gesundheitliche oder Unfallschäden am Auto sind nicht in der Kfz-Haftpflicht enthalten. Wer also einen solchen Schutz wünscht, muss eine Vollkasko- oder Teilkasko-Versicherung abschließen. Die meisten Fahrzeugbesitzer orientieren sich bei dieser Entscheidung an folgendem Grundsatz: Besitzt das Auto einen Restwert von weniger als 4.000 Euro, ist die Haftpflichtversicherung ausreichend.

Sie bezahlen eventuelle Schäden dann also lieber aus der eigenen Tasche, als monatlich in die Teilkasko zu investieren. Aus diesem Grund sind vor allem sehr kleine oder alte PKW häufig ohne Kasko-Versicherung unterwegs.

Teilkasko: Die Versicherung bietet zumindest einen Basisschutz

Im Gegensatz zur Haftpflichtversicherung, deckt die Teilkasko-Police auch Schäden am eigenen Fahrzeug sowie am Fahrer ab, insofern er diese nicht selbst verursacht hat. Dazu gehören beispielsweise

  • Unwetterschäden,
  • Steinschläge,
  • Marderschäden,
  • Kurzschlüsse,
  • Wildunfälle oder auch
  • Brände beziehungsweise Explosionen.

Welche Schäden genau im jeweiligen Vertrag enthalten sind, ist dabei von Fall zu Fall unterschiedlich und muss daher vor Vertragsabschluss genauestens studiert werden. Solche Unterschiede gibt es dementsprechend auch beim Preis. Wer beispielsweise die Zusätze der groben Fahrlässigkeit, der Folgeschäden von Marderbissen oder von Wildunfällen mit „Tieren aller Art“ wünscht, muss tiefer ins Portemonnaie greifen.

Als sinnvoll werden solche Zusätze dennoch erachtet. Schließlich bringt die Versicherung dem Betroffenen am Ende nur etwas, wenn sie die auftretenden Schäden auch tatsächlich übernimmt und diese nicht durch gewisse Klauseln ausgeschlossen wurden. Das bedeutet allerdings nicht, dass die umfangreichsten Versicherungen unbedingt auch die teuersten Tarife haben. Es gibt durchaus umfassende, aber dennoch günstige Angebote. Aus diesem Grund ist an dieser Stelle erneut der Appell sinnvoll: Ein Versicherungsvergleich lohnt sich definitiv!

Empfehlenswert ist eine Teilkasko-Versicherung demnach bei Fahrzeugen mit einem Restwert über 4.000 Euro. Als Faustregel gilt zudem ein Fahrzeugalter etwa zwischen fünf und zehn Jahren – wertvolle Oldtimer natürlich ausgeschlossen, denn diese sollten definitiv mit einer Vollkasko versichert werden. Diese ist zudem für jüngere Autos oder PKW mit hohem Restwert, beispielsweise über 10.000 Euro, die bessere Wahl.

Wann Vollkasko statt Teilkasko abgeschlossen werden sollte

Im Gegensatz zur Teilkasko, sind bei der Vollkasko noch weitere sowie einige selbst verursachte Schäden im Leistungsumfang inbegriffen. Dazu gehören beispielsweise Vandalismus oder Schäden am Fahrzeug durch eigens verursachte Unfälle. Nicht inbegriffen ist natürlich die mutwillige Beschädigung am PKW mit der Intention eines Versicherungsbetruges. Prinzipiell gilt eine Vollkasko-Police als sinnvoll, wenn das Fahrzeug

  • ein Neuwagen ist,
  • noch finanziert, also nicht abbezahlt, ist,
  • als Leasingauto genutzt oder
  • hauptsächlich von Fahranfängern gefahren wird.

Fazit: Die passende Versicherung ist eine Einzelfallentscheidung

Ob und wann also eine Teilkasko-, Vollkasko- oder nur eine Haftpflichtversicherung sinnvoll ist, hängt stets vom Einzelfall ab. Jeder Fahrzeughalter sollte daher überprüfen, wie hoch die finanzielle Lücke wäre, wenn das Auto einen (Total-) Schaden erleiden würde und nicht versichert wäre. Wer den Verlust beziehungsweise die Reparatur finanziell problemlos tragen könnte, für den ist die Investition in eine Kasko-Police nicht unbedingt ein Muss. Wer hingegen bereits bei einem Hagelschaden von 2.000 Euro an die Grenze seiner finanziellen Möglichkeiten käme, für den ist vielleicht sogar noch bei älteren Fahrzeugen oder mit einem Restwert von weniger als 4.000 Euro die Teilkasko-Versicherung sinnvoll. Wie bereits erwähnt, gibt es hierbei kein „Richtig“ oder „Falsch“ – sondern es handelt sich schlichtweg um eine Einzelfallentscheidung.

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