Es ist nicht schwierig: Den Unterbodenschutz kann man selber machen. Foto: Adobe / Robert Kneschke
Es ist nicht schwierig: Den Unterbodenschutz kann man selber machen. Foto: Adobe / Robert Kneschke

Unterbodenschutz: Kann ich das auch selber machen?

Die Fahrzeugunterseite ist besonders anfällig für Korrosion. Kein Wunder, denn sie kommt mit allem in Kontakt, was eine Fahrbahn aufwirbelt: Schmutz, Steinchen, Feuchtigkeit und Streusalz. Die beste Prävention gegen Korrosion ist ein intakter Unterbodenschutz. Er besteht aus einer elastischen Schutzschicht auf Basis von Bitumen, Wachs oder Kunstharz und sollte man regelmäßig erneuern.

Oft geschieht das zusammen mit einer Hohlraumversiegelung. In den meisten Werkstätten kostet ein neuer Unterbodenschutz 200 bis 300 Euro, mitunter sogar mehr. Viele Autobesitzer überlegen deshalb beim Unterbodenschutz selbst Hand anzulegen. Wir verraten, ob das sinnvoll ist und was dabei beachtet werden sollte.

Unterbodenschutz selbst machen – geht das überhaupt?

Eine fachgerechte Erneuerung oder Ausbesserung beim Unterbodenschutz und der Hohlraumversiegelung ist ein recht aufwändiges Unterfangen und erfordert das passende Equipment. Bei falschem Vorgehen kann es zu schwerwiegenden Schäden am Fahrzeug (beispielsweise an der Elektronik) kommen. Da Chemikalien benutzt werden, müssen außerdem der Umweltschutz und der Eigenschutz (Schutzkleidung) gewährleistet sein.

Für Laien ist die Arbeit am Unterbodenschutz deshalb nicht sinnvoll. Versierte Hobbyschrauber können sich mit Vorsicht daran versuchen. Eine gute Einarbeitung ins Thema und ins Vorgehen ist aber auch dann unbedingt empfehlenswert.
Es müssen außerdem die passenden Hilfsmittel vorhanden sein:

  • Werkstattgrube oder Hebebühne
  • Schutzkleidung, Schutzbrille und Atemschutz
  • Werkzeuge zur Demontage der Verkleidung
  • Drahtbürste und Schleifwerkzeug
  • Reinigungsmittel und Rostlöser
  • Fahrzeugdiagramm für die Behandlung
  • Versiegelungsmittel für Unterboden und evtl. Hohlräume, sowie ggf. Grundierung
  • je nach Produkt evtl. eine Sprühpistole

Geeignete Mittel für die Fahrzeugbehandlung und das passende Zubehör werden am besten beim Fachhändler, beispielsweise im Dinitrol Shop, gekauft. Werden die falschen Produkte angewendet, verfehlen sie ihre Wirkung und auch das Aufbringen ist mit modernen Hochleistungsprodukten in der Regel deutlich einfacher.

Unterboden: Konservierung mit Sorgfalt durchführen

Wer sich wirklich selbst an eine Unterbodenversiegelung wagen will, sollte Zeit und Sorgfalt mitbringen, denn ein gründliches Vorgehen ist hier besonders wichtig. Werden Schmutz, Feuchtigkeit oder unbehandelter Rost unter der Versiegelung eingeschlossen, kann das erst recht Probleme verursachen. Vor der eigentlichen Versiegelung ist deshalb eine gründliche Reinigung und Trocknung nötig.

Bereits vorhandener Rost muss beim Unterbodenschutz entfernt, bzw. behandelt werden. Auch die alte Versiegelung muss entfernt werden. Nicht immer ist eine komplette Neuversiegelung notwendig. Manchmal reicht es aus, beschädigte Partien zu erneuern. Sie sind daran zu erkennen, dass sie rissig und brüchig sind. Bräunliche Verfärbungen können zudem auf beginnenden Rost hinweisen.

Auch ein sorgfältiges und gleichmäßiges Aufbringen der neuen Versiegelung ist wichtig, wobei unbedingt das Sprühdiagramm für die Fahrzeugbehandlung beachtet werden muss. Das zeigt auf, welche Stellen durch die Behandlung Schaden nehmen könnten und wo deshalb besondere Vorsicht gefragt ist.

Fazit: selbst machen ist möglich, aber selten sinnvoll

Für die meisten Fahrzeugbesitzer ist in Sachen Unterbodenschutz der Weg zum Fachmann sicherlich die beste Wahl, wenn man Aufwand und Fehlerpotenzial bedenkt. Wer das nötige Equipment erst noch anschaffen muss, kommt auch finanziell beim Selbermachen nicht unbedingt günstiger weg.

Da der Unterbodenschutz mit modernen, hochwertigen Produkten mehrere Jahre halten sollte, rechnen sich Anschaffungskosten und Mühe am Ende kaum. Versierte Hobbyschrauber sollten gut einschätzen, ob sie sich die Arbeit zutrauen und antun möchten. Sind Werkzeuge und Kenntnisse vorhanden, besteht aber durchaus Einsparpotenzial.

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