Matter Lack verlangt viel Autopflege. Foto: Adobe / Jason
Matter Lack verlangt viel Autopflege. Foto: Adobe / Jason

Matter Lack: Schön, aber Autopflege ist anspruchsvoll

Das Auto ist für viele mehr als nur ein fahrbarer Untersatz. Die Hersteller haben dies längst erkannt und locken mit immer wieder neuen Formen und Farben. Den neuesten Trend stellt der Mattlack dar. Ist matter Lack eine optische Spielerei oder tatsächlich nützlich?

Im Verlauf der Jahrzehnte haben sich die Hersteller immer wieder Neues einfallen lassen, um ihre Autos möglichst attraktiv erscheinen zu lassen. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Die Entscheidung für oder gegen ein Modell ist letztlich eine Frage des individuellen Geschmacks – und der ist bekanntlich verschieden. Ein Trend jedoch zeichnet sich ab: Immer mehr Autos werden mit Mattlack versehen. Anders als früher.

Matter Lack beim Auto: Keine neue Erfindung

Als vor etwa 15 Jahren die ersten Fahrzeuge direkt ab Werk mit Mattlack ausgeliefert wurden, hagelte es Kritik. Nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der geringen Nachfrage stellten die Hersteller die Produktion schnell wieder ein. Mercedes war das erste Unternehmen, das den Mattlack wieder aufgriff: Im Jahre 2005 wurde eine kleine Sonderserie mit matter Optik ausgeliefert. Weitere Vorstöße folgten, weitere Hersteller springen nach wie vor auf diesen Zug auf. Doch bis zum heutigen Tag hat sich die matte Lackierung nicht auf dem Massenmarkt durchsetzen können. In den Individualisierungsprogrammen nimmt sie jedoch einen immer größeren Stellenwert ein.

Matter Lack: Herstellung, Wirkung und Pflege

Entscheiden Sie sich dafür, Ihr Kombi-Auto mit einem Mattlack zu überziehen, müssen Sie mit höheren Kosten rechnen. Der Grund dafür liegt bei der geringen Auftragszahl und in der Tatsache, dass das Finish mit mehr Aufwand verbunden ist. Der Aufbau einer matten Lackierung unterscheidet sich grundsätzlich nicht von dem einer glänzenden Lackierung, da bei beiden Varianten nach Grundschicht und Filler eine Farbschicht aufgetragen wird. Der Unterschied zeigt sich allerdings nach dem Überzug eines Klarlacks: Enthält dieser ein Mattierungsmittel in Form von Silikat-Partikeln, präsentiert sich das Ergebnis mit einer matten Lackierung. Ohne diese Partikel wird Ihr Kombi-Auto hingegen glänzen.

Matter Lack: Pflege sehr anspruchsvoll

Matter Lack verlangt viel Autopflege. Foto: Adobe / Jason

Matter Lack verlangt viel Autopflege. Foto: Adobe / Jason

Die Pflege des Mattlacks ist hingegen anspruchsvoll. Selbst sonst als normal einzustufende mechanische Belastungen bewirken Veränderungen der Oberfläche. Diese müssen am besten langsam abgeschliffen werden. Aus diesem Grund ist zu empfehlen, dass Sie Ihr mit Mattlack versehenes Kombi-Auto stets einer manuellen Reinigung unterziehen.

Verunreinigungen sollten darüber hinaus ausschließlich mithilfe einer chemischen Substanz beseitigt werden. Ein weiteres Problem der matten Lackierung ist die aufwendige Reparatur: Zwar zeigt sich Ihr Kombi-Auto nicht anfälliger gegenüber etwaiger Schäden, dafür aber ist eine partielle Ausbesserung nicht möglich.

Autolack im Wandel der Zeit: Die beliebtesten Lackfarben

Die Vorlieben der Deutschen in Sachen Autolackierung haben sich in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals gewandelt. Allgemein ging der Trend von knalligen Farben zum klassischen Understatement.

Wer heute über einen öffentlichen Parkplatz oder durch eine Tiefgarage geht, der könnte meinen, er befände sich in einem Schwarz-Weiß-Film. So sehr dominieren aktuell die Lack-Farben Schwarz, Grau, Silber und Weiß das Straßenbild. Doch noch vor einigen Jahren sah das ganz anders aus.

Bunter und schriller Lack am Auto – die Siebziger

Sportwagen, Kombi-Auto oder Transporter – in den siebziger Jahren konnte das Auto gar nicht bunt genug sein. Grün war zwar die vorherrschende Farbe, aber die Lackierungen in Gelb, Rot und Blau waren fast genauso beliebt. Weiße Autos sah man schon weniger, die aktuellen Top-Farben schwarz und grau, waren eher ungewöhnlich.

Hauptsache auffälliger Lack am Auto – die Achtziger

Ob es am Sicherheitsaspekt lag, oder im allgemeinen Wunsch aufzufallen, lässt sich nicht mehr sagen, aber sicher ist, dass in den Achtziger Jahren die meisten Autos in roten Lackierungen vom Band liefen. Insbesondere beim praktischen und familientauglichen Kombi-Auto war roter Lack der letzte Schrei. Wie im Jahrzehnt zuvor war auch grün ein starker Modetrend, aber keine andere Farbe prägte das Straßenbild so sehr wie das Rot. Dabei reichte die Spannbreite der Lackierungen vom Feuerwehr-Signalrot bis hin zu knalligem Pink.

Der Weg zum Understatement beim Autolack – die Neunziger

Seit den neunziger Jahren waren knallige Lackierungen immer weniger angesagt. Dunkle Blau- und Grüntöne wurden bevorzugt und statt Farbe sollte nun Technik beeindrucken. Der Sportwagen wurde immer sportlicher, das Kombi-Auto immer praktischer und der Transporter immer größer – da durfte die Farbe ruhig etwas in den Hintergrund treten. Insbesondere blaue Lackierungen wurden beliebter: Eine Farbe, die gut zu den neuen geschwungenen, weichen Formen passte, die in der Automobilbranche für das immer beliebter werdende Kombi-Auto aufkamen.

Der Lack und seine Farbe waren zwar nach wie vor ein wichtiges Kriterium für den Autokauf, aber die Wagen waren jetzt nicht mehr nur poppiges Lifestyle-Produkt, sondern sollten auch eine gewisse Seriosität und Klasse ausstrahlen. Geschäftswagen wurden immer mehr zur Normalität, auch in mittelständischen Unternehmen, und hier wollte man eher durch ruhige, klassische Farben beeindrucken, als durch grelle Blickfänge. Seinen Höhepunkt erreichte diese Haltung Ende der Neunziger, als grauer Lack die blauen Lackierungen für das Kombi-Auto ablöste.

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