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Selbst fahrende Autos werden die Wirtschaft stärken

Beim Einparken piepst es nicht, die Geschwindigkeit muss man selbst halten, und im Winter ist es kalt auf den Sitzen – die Eigenschaften einer „alten Karre“. Aber heute gibt es selbst fahrende Autos. Mittlerweile ist in den neuen Autos allerhand an Technik eingebaut, die dem Fahrer das Steuern erleichtern oder gar gänzlich abnehmen.

Zwar hat die Sitzheizung nichts mit dem Fahren an sich zu tun, sie ist aber ein gern gesehener Nebeneffekt der Technisierung unserer Fahrzeuge. Je mehr fahrunterstützende Technik im Einsatz ist, desto näher rückt die Bezeichnung „autonomes Fahren“ in den Vordergrund. Sind selbst fahrende Autos die Zukunft?

Selbst fahrende Autos: Es gibt fünf Levels

Um besser verstehen zu können, welche Fahrzeuge tatsächlich autonom unterwegs sind, gibt es fünf verschiedene Level, in welche die selbst fahrenden Autos von der internationalen Ingenieurs- und Automobilindustrie-Vereinigung SAE eingeordnet wurden:

Ein Fahrzeug auf Stufe 0 besitzt null Technik, so wie eine „alte Karre“. Auf Level eins sind die eingebauten Systeme nur assistierend im Einsatz, wie beispielsweise der Tempomat. Mit Level zwei übernimmt das Fahrzeug schon einzelne Aufgaben komplett selbst, wie beispielsweise das Einparken. Im dritten Level geht es schon komplexer zu, denn hier ist das Fahren bereits hochautomatisiert, jedoch muss der Fahrer stets eingriffsbereit sein. Bei BMW zum Beispiel meckert der Bordcomputer, wenn man seine Hände vom Lenkrad nimmt.

Ein Beispiel für Level drei ist, dass das Auto die Geschwindigkeit dem fließenden Verkehr anpasst. Vollautomatisch fahren die Autos auf Stufe vier und übergeben die Steuerung nur dann an den Fahrer ab, sobald die Situation zu komplex wird, wie beispielsweise im innerstädtischen Verkehr. Mit Level fünf ist das autonome Fahren erreicht, das Auto fährt komplett alleine und es ist kein Autofahrer mehr notwendig, der im Notfall das Steuer übernehmen muss.

Selbst fahrende Autos

Selbst fahrende Autos: Bei BMW ist die Steuerung per Handy-App fast schon Standard. Foto: BMW

Auf Level zwei befinden sich derzeit die meisten Fahrzeughersteller, jedoch gibt es bereits vereinzelt schon Wagen, die nach Level drei kategorisiert werden. Man vermutet, dass es auch gar nicht mehr so lange dauern werde, bis sich das autonome Fahren komplett etabliert hat. Der Technik-Großkonzern Intel rechnet sogar damit, dass dadurch die Wirtschaft bis 2050 um rund sieben Trillionen US-Dollar geboosted wird. Hintergrund ist, dass durch die selbst fahrenden Autos ein Zeitgewinn von etwa 250 Millionen Stunden pro Jahr entsteht, den die zukünftigen Ex-Fahrer dann beispielsweise zum Arbeiten nutzen können. Auch neue Geschäftsmodelle sind durch die „Fahrweise der Zukunft“ denkbar. Dabei geht der Konzern so weit, dass er sogar fahrende Hotels, zusammengestellt aus mehreren Fahrzeugen, für realistisch hält.

Autos fahren wie bei einem Roboter

Die Entwicklung erinnert an die der Roboterindustrie. Das Auto wird zu einer Art Roboter und übernimmt das Fahren. Auch an in anderen Bereichen verhilft die Technisierung zu einem wirtschaftlichen Profit. Man kennt es bereits von diversen Sprachsteuerungssystemen wie den kleinen „Robotern“ im Eigenheim namens Alexa, Google, Siri und Co., mit denen man auf sehr einfache Art und Weise z.B. online einkaufen kann. Formvollendete Roboter findet man aber auch schon im Bereich des Glückspiels, wo sie sich ebenfalls als profitabel erweisen. Dabei sind sogenannte Croupier-Roboter im Einsatz, die anstelle eines menschlichen Croupiers Karten mischen, austeilen und das Spiel im Blick haben – und somit zu einem echten Dealer werden. Für Länder, in denen aus gesetzlichen Gründen keiner den Job eines Dealers nachgehen darf, wäre dies eine elegante und profitable Lösung.

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Noch Zukunft oder schon Realität? Ein BMW-Fahrer ordert per Handy seinen Wagen zu sich.

Wer also dank des autonomen Fahrens Geld bei der Autoversicherung beispielsweise spart, kann dies vertrauensvoll in die Hände eines Glücksspielroboters geben und seine Ersparnisse vergrößern. Bis es jedoch soweit ist und vor allem bis autonomes Fahren für jeden erschwinglich ist, wird noch einige Zeit vergehen. In der Zwischenzeit werden dann hoffentlich auch bereits Fragen geklärt sein, wie: „Wer ist bei einem Unfall mit autonomen Fahrzeugen eigentlich schuld?“. Für die Autos der Zukunft gibt es noch einiges zu lernen, weshalb auch ein Führerschein für diese Selbstfahrer durchaus denkbar ist. Aber wie heißt es so schön: „Ein Schritt nach dem anderen.“ Und angekommen ist man ja erst auf Stufe drei.

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