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Arbeitsschuhe in der Autowerkstatt – Informatives zu Regeln, Standards und Schuharten

In der Kfz-Werkstatt lauern viele Gefahren. Unter anderem sind die Füße der Kfz-Mechatroniker diversen Risiken ausgesetzt. Sowohl von unten als auch oben. Also braucht man in jedem Fall gute Arbeitsschuhe.

Zum Schutz von Arbeitnehmern schreibt der Gesetzgeber das Tragen von speziellem Schuhwerk vor. Aber wie man mit Arbeitsschuhen Verletzungen vorbeugen kann und worauf es bei der Auswahl ankommt, steht in diesem Artikel.

Arbeitsschuhe, Berufsschuhe oder Sicherheitsschuhe?

Im Handel sind sowohl Berufsschuhe als auch Sicherheitsschuhe erhältlich. Schon beim Kauf von Schuhwerk für das Team einer Kfz-Werkstatt müssen Arbeitgeber präzise auf die richtige Bezeichnung achten. Es geht um die die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.

Arbeitsschuhe Radwechsel

Auch bei einfachen Tätigkeiten wie Radwechsel sollte man Arbeitsschuhe tragen. Foto: Adobe / Kirill Gorlov

Einfache Berufsschuhe sind nur dann eine Option, wenn am Arbeitsplatz keine Gefahr für die Füße besteht. Zum Beispiel durch mechanische Einwirkung. Und in einer Kfz-Werkstatt ist jedoch genau diese Gefahr jederzeit vorhanden.

Herunterfallende Räder oder Schrauben können fatale Folgen haben. Spitzen Gegenstände und Ecken können von unten in die Sohle eindringen.

Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) regelt den Schutz von Arbeitnehmern. Und auch, welche Arbeitsschuhe für Kfz-Mechatroniker geeignet sind. Sicherheitsschuhe machen dabei den Unterschied.

Entscheidend für Arbeitsschuhe: Norm DIN EN ISO 20345

Entscheidend ist in diesem Zusammenhang die Norm DIN EN ISO 20345, weil sie die Anforderungen an entsprechendes Schuhwerk regelt. „Sicherheitsschuhe nach EN ISO 20345 mit Zehenschutz kommen zum Einsatz, wenn die Gefahr von Verletzungen durch Druck, Stöße oder spitze Gegenstände besteht“, betont das Handelsunternehmen für Arbeitsschutzprodukte engelbert strauss auf dessen Internetpräsenz in der Kategorie Arbeitsschuhe.

Die Produktauswahl gewährt gleichzeitig einen Einblick in die Vielfalt an Sicherheitsschuhen. Von Sicherheitshalbschuhen bis zum Sicherheitsstiefel sind diverse Modelle vertreten.

Dazu ragen Letztere über die Knöchel und bieten Schutz vor äußeren Einflüssen. Aber man muss wissen: Es kommt auf die Schutzklassen an, weil bei der Einhaltung der Vorschriften die Schutzklassen eine entscheidende Rolle spielen.

Vor welchen Gefahren schützen Schuhe?

Arbeitsschuhe wie bei den ProfisArbeitsschuhe wie bei den Profis. Foto: Adobe / industrieblick 

Der Gesetzgeber schreibt durch das Arbeitsschutzgesetz die sogenannte Persönliche Schutzausrüstung (PSA) vor. Diese Bezeichnung beschreibt Gegenstände, die Arbeitnehmer vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Verletzungen schützen sollen.

Die PSA wird drei Kategorien zugeteilt. Je höher die Kategorie, desto höher der Anspruch an die Schutzfunktion. Sicherheitsschuhe zählen zu Kategorie 2 und gehören wiederum zu mehreren Schutzklassen.

Die Schutzklasse für Sicherheitsschuhe im Einzelnen:

  • SB: Grundschutz durch Rutschhemmung und Zehenschutz.
  • S1: Rutschhemmung, Zehenschutz, geschlossene Ferse, Kraftstoffbeständigkeit (Sohle), antistatisch, Energieaufnahmevermögen an Fersen.
  • S1P: Rutschhemmung, Zehenschutz, geschlossene Ferse, Kraftstoffbeständigkeit (Sohle), antistatisch, Energieaufnahmevermögen an Fersen + durchtrittsichere Sohle.
  • S2: Rutschhemmung, Zehenschutz, geschlossene Ferse, Kraftstoffbeständigkeit (Sohle), antistatisch, Energieaufnahmevermögen an Fersen + mindestens 80 Minuten kein Wasserdurchtritt.
  • S3: Rutschhemmung, Zehenschutz, geschlossene Ferse, Kraftstoffbeständigkeit (Sohle), antistatisch, Energieaufnahmevermögen an Fersen + durchtrittsichere Sohle + mindestens 80 Minuten kein Wasserdurchtritt + profilierte Laufsohle.
  • S4: Rutschhemmung, Zehenschutz, Kraftstoffbeständigkeit (Sohle), antistatisch, Energieaufnahmevermögen an Fersen + wasserdicht.
  • S5: Rutschhemmung, Zehenschutz, Kraftstoffbeständigkeit (Sohle), antistatisch, Energieaufnahmevermögen an Fersen + wasserdicht + durchtrittsichere Sohle + profilierte Laufsohle.

Eines haben alle Sicherheitsschuhe gemeinsam. Sie halten im Bereich der Zehenkappe mindestens 200 Joule Stoßenergie stand und minimum 1.500 Newton Druckenergie aus. 200 Joule entsprechen einem Gegenstand mit etwa 20 Kilogramm Eigengewicht, der aus einem Meter Höhe auf den Schuh fällt.

Je nach Eigenschaften schützen Sicherheitsschuhe vor unterschiedlichsten Risiken. Denn sie verhindern beispielsweise, dass Mitarbeiter ausrutschen, die Füße mit Kraftstoffen in Kontakt oder durch mechanische Einwirkungen zu Schaden kommen.

Gefährdungsbeurteilung entscheiden über Schuhauswahl

Um festzustellen, welche Schutzklasse erforderlich ist, muss eine Gefährdungsbeurteilung geschehen. Die Klasse SB kommt aufgrund der geringen Schutzfunktion jedoch nicht für Kfz-Werkstätten infrage.

Auch wenn sie die Gefährdungsbeurteilung nicht ersetzt, kann die Beispielsammlung zum Fußschutz für ausgewählte Tätigkeiten helfen. Die Internetseite der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zum Sachgebiet Fußschutz veröffentlicht diese Orientierung.

Die Fahrzeuginstandhaltung ist darin als Gewerbezweig aufgeführt mit empfehlenswerten Sicherheitsschuhen in den entsprechenden Kategorien.

Wann, wo und von wem müssen in Kfz-Betrieben Sicherheitsschuhe getragen werden?

Sicherheitsschuhe müssen alle Arbeitnehmer in einer Kfz-Werkstatt tragen, die den entsprechenden Gefahren ausgesetzt sind. Und besteht beispielsweise während des gesamten Arbeitstages das Risiko für Verletzungen durch Druck, Stöße oder spitze Teile, ist das Schuhwerk über die gesamte Dauer der Arbeiten zu tragen.

Ob Fahrzeugreparatur an der Hebebühne, im Freien oder an der Werkbank: Wo das Tragen Pflicht ist, hängt wiederum vom Ort der ausgeführten Tätigkeiten ab. Aber überall dort, wo gesundheitliche Risiken bestehen, ist die Verwendung der PSA ein Muss.

Gelegenheiten für Arbeitsschuhe gibt es genug. Foto: Adobe / chris74

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