Wehe, man hat e10 getankt. Foto: Adobe / nmann77
Wehe, man hat e10 getankt. Foto: Adobe / nmann77

E10 getankt? Wehe, wenn das Auto keinen Biosprit verträgt

E10 ist neuerdings die leicht günstigere Kraftstoff-Alternative an den Tankstellen. Doch nicht alle Autos vertragen den Biosprit E10. E10 getankt – was passiert dann? Was ist zu tun, wenn Sie falsch getankt haben?

Den Biosprit E10 kann man neuerdings an jeder Tankstelle tanken. Doch was genau passiert, wenn ein Auto, das den Biosprit nicht verträgt, aber  E10 getankt wird?

E10 getankt statt Super – jetzt die Ruhe bewahren

Sollten Sie Ihr Auto falsch getankt haben, so sollten Sie zunächst keine Panik bekommen. Laut Bundesumweltministerium können nämlich 90 Prozent der Autos, die über einen Benzinmotor verfügen, den Biosprit ohne Einschränkungen tanken.

Sollte Ihr Kombi-Auto jedoch zu den etwa vier Millionen Autos Deutschlands gehören, die besser nicht E10 getankt haben sollten, so sollten Sie zunächst überprüfen, um was für eine Menge es sich dabei handelt. Eine kleine Menge an E10 sollte jedem Auto im Regelfall nicht schaden.

E10 getankt: Mögliche Folgen von Biosprit bei Ihrem Auto

Es kann dennoch passieren, dass Inhaltsstoffe des E10 aggressiv mit Metall- und Kunststoffteilen reagieren. Der enthaltene Alkohol im Biosprit kann Teile des Motors aus Aluminium zersetzen und negativ auf Kunststoffschläuche oder -dichtungen wirken, die sich überwiegend im Kraftstoffsystem oder im Tank befinden.

Mögliche Folgen, die daraus resultieren könnten, wären beispielsweise ein kompletter Motorschaden oder löchrige Leitungen. Und somit die Möglichkeit, dass das Benzin mit heißen Bauteilen direkt in Kontakt gerät. Da sich Benzin jedoch nicht entzünden kann, lassen sich kursierende Gerüchte um eine Explosionsgefahr getrost vergessen.

Eine weitere Folge kann sich beim Fahren Ihres Autos bemerkbar machen. Sollten Sie falsch getankt haben, und nun Biosprit in Ihrem Kombi-Auto haben, kann sich Wasser im Tank bilden, da sich durch den höheren Bio-Anteil in dem Biosprit schneller eine größere Menge Kondenswasser absetzen kann.

Die Kraftstoffpumpe saugt das Benzin vom untersten Punkt des Tanks an. Da Wasser bekanntlich schwerer als Benzin ist, wird dieses somit zuerst angesaugt. Der Motor kann jedoch nicht mit Wasser betrieben werden, was negative Folgen für die Fahrt mit Ihrem Kombi-Auto nehmen kann. Beseitigen können Sie dieses Problem allerdings sofort, indem Sie den Tank wieder mit Ihrem herkömmlichen Kraftstoff volltanken.

Horror-Szenarien zum Tanken von E10 werden selten Realität

Die genannten Folgen sind im Großen und Ganzen Horrorszenarien, die im Normalfall nicht auftreten. Die Gefahr dafür besteht jedoch, obgleich sie nicht sehr groß ist. Sie sollten sich aber zunächst keine großen Gedanken über Ihr Kombi-Auto machen, falls Sie falsch getankt haben.

Tanken Sie beim nächsten Mal wieder Ihren zulässigen, normalen Kraftstoff, falls Sie keine Mängel bemerken konnten. Einmal falsch getankt sollte sich in keinem Falle groß bemerkbar machen.

Biosprit E10: Wissenswertes, um die Umwelt zu schonen

Bevor Sie Biosprit E10 tanken, sollten Sie sich über die Verträglichkeit mit Ihrem Motor informieren. Ist sie gegeben, lohnt sich dieser Kraftstoff aufgrund des günstigen Preises.

Seit 2011 bieten zahlreiche Tankstellen den Biokraftstoff E10 an. Grund ist die Umsetzung einer EU-Richtlinie, die von der Minerölwirtschaft einen höheren Anteil von erneuerbaren Energien beim Benzinabsatz fordert. Viele Autofahrer fürchten aber, dass sie mit dem Biosprit ihren Motor schädigen.

Ziel der Einführung von Biosprit E10

Sicher haben Sie viele Artikel über den neuen Biokraftstoff gelesen und sich gefragt, ob Sie Ihr Kombi-Auto mit diesem Biosprit betanken wollen. Noch heute erhitzt er die Gemüter. So werden die Gefahren für Motoren sowie die angeblich schlechte Qualität angeprangert. Darüber wird aber vergessen, dass dem Biosprit eine gute Idee zugrunde liegt.

Angesichts knapper werdender Ölreserven sowie dem Klimawandel ist es nachvollziehbar, zunehmend auf erneuerbare Energien zu setzen. Da nur wenige Autos allein mit Biokraftstoff betrieben werden, stellt die Beimischung zu normalem Benzin eine attraktive Alternative dar – wenn man alles richtig macht.

Verträgt Ihr Auto den umstrittenen Biosprit E10?

Ein erheblicher Teil der Aufregung gründet in der Tatsache, dass der Biosprit bei manchen Modellen Schäden anrichten kann. Vor allem bei unsachgemäßer Autopflege. Allerdings gilt das nur für rund zehn Prozent der zugelassenen Fahrzeuge. Sorgen müssen Sie sich nur, wenn Ihr Kombi-Auto bereits älter ist. Dann empfiehlt es sich, bei Ihrem Hersteller zu recherchieren.

Auch von bekannten Autoklubs gibt es Informationen zur Verträglichkeit. Taugt Ihr Kombi-Auto nicht für den Biokraftstoff, ist Ihre Aufmerksamkeit an der Tankstelle gefordert. Schon eine Fehltankung kann mit erheblichen finanziellen Folgen verbunden sein. Eventuell muss die Werkstatt dann den Motor austauschen.

Keine Angst vor Biosprit E10: Nutzen Sie es und sparen Sie Geld

Wenn Ihr Kombi-Auto dagegen für E10 freigegeben ist, spricht der günstige Preis für die Nutzung dieses Biosprits. Die Alternativen, zum Beispiel E5-Benzin, kosten einige Cents mehr. Dieser Preisunterschied summiert sich über längere Zeiträume zu erheblichen Beträgen. Manche wenden jedoch ein, dass E10 aufgrund der Beimischung weniger leistungsfähig ist als die anderen Varianten. Dies wurde bereits wissenschaftlich bestätigt.

Allerdings liegt der Unterschied laut Studien nur bei etwa 1,5 %, während die Preisdifferenz deutlich größer ist. Insgesamt sparen Sie also Geld, wenn Sie Ihr Kombi-Auto mit Biosprit fahren. Auch der ideelle Wert ist nicht zu unterschätzen: Mit E10 leisten Sie Ihren Beitrag für Umwelt- und Klimaschutz, ohne auf individuelle Mobilität mit Ihrem Fahrzeug zu verzichten.

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